78. Dotter-Konzert

Sound Stories

5 Jahrhunderte, 6 Länder, 9 Blockflöten, 3 Harfen

Eine Frau mit Harfe und ein Mann mit Flöte posieren vor einer historischen Bücherwand in einer Bibliothek.

Freitag, 19.06.2026, 18.00 Uhr | Ernst-Ludwig-Saal

Vielfalt, Neugier und Abenteuerlust

Auf neun unterschiedlichen Flöten und drei Harfen erzählen Stefan Temmingh und Margret Koell Klanggeschichten aus zahlreichen Epochen. Die Reise erfolgt allerdings nicht in chronologischer Reihenfolge. Vielmehr springt sie von der Moderne eines Thomas Koppel zu Jacob van Eyck ins 17. Jahrhundert, von Georg Böhm zu einem Auftragswerk von Klaus Lang, von Domenico Scarlatti zu Astor Piazzolla.

Das mag bunt wirken, und es ist auch bunt. Gewagt und abenteuerlustig, könnte man auch sagen. Voller Neugier und Abenteuerlust, mit einer Vielfalt an Genres und Stilen, laden die beiden ihr Publikum ein, diese musikalischen Geschichten zu entdecken! Sound Stories ist voller Abwechslung. Die entstehenden Kontraste beleuchten die einzelnen Werke neu – und natürlich auch die Instrumente, für die sie komponiert wurden.

Von bunten Programmen des 19. Jahrhunderts zur heutigen „Playlist“

Gerade die Unterschiede zwischen Musikstücken aus verschiedenen Epochen erlauben ein besseres Verständnis der einzelnen Stilistiken. Gegensätze sind im Wesen der Musik verankert – laut, leise, Dissonanz, Konsonanz, langsam, schnell. So ist es nicht verwunderlich, dass Programme in früheren Jahrhunderten etwas bunter sein durften. Beispielsweise ein Satz aus einer Sinfonie, dann einer aus einem Konzert, gefolgt von Kammermusik. Solche Zusammenstellungen erinnern fast an heutige „Playlists“, mit denen Musik aus dem Internet gestreamt wird.

Das Programm Sound Stories soll in seiner Vielfalt diese alte Tradition ein wenig aufgreifen, die vielleicht gar nicht so anders war als das heutige Hören im digitalen Zeitalter. So treffen verschiedene musikalische Gattungen wie Lieder, Arien, Sonaten, Variationszyklen und Tanzsätze geschickt kombiniert aufeinander, zumeist gespielt auf originalgetreuen Instrumenten ihrer Entstehungszeit. Jedes Werk hat auf seine Weise etwas zu erzählen und es entsteht eine inspirierende Abfolge ineinander verwobener Klanggeschichten.

Die Repertoireauswahl ist eine wilde, extravagante und sinnliche Mischung. Sound Stories ist ein über Jahre entstandenes Kunstwerk aus Liedern, Sonaten, Variationszyklen und Tanzsätzen. Werke von Bach, van Eyck, Gluck, und Scarlatti treffen z. B. auf die Weltersteinspielung einer sphärischen Auftragskomposition von Klaus Lang.

Stefan Temmingh

Der südafrikanische Blockflötist gehört zur Weltspitze auf seinem Instrument und lebt heute in München und Freiburg. Ein Blick in seine Diskographie zeigt, dass hier ein Künstler am Werk ist, der nicht nur wiederholt, sondern neue Traditionen schafft und Maßstäbe setzt.
Als Spezialist für Alte Musik tritt Stefan Temmingh weltweit bei renommierten Festivals und Konzertreihen mit seinem Ensemble auf. Als Solist gastiert er mit verschiedenen Barock-, Kammer- und Sinfonieorchestern in Europa, Asien und Afrika, die er teilweise auch selbst leitet. Darüber hinaus initiiert und spielt er diverse Projekte und Uraufführungen von zeitgenössischer Musik.

Margret Koell

Margret Koell ist eine der international führenden Vertreterinnen und Vertreter auf dem Gebiet der historischen Harfe. Sie tritt in aller Welt als Solistin, Kammermusikerin oder Continuospielerin mit verschiedenen Barockensembles und Orchestern auf. Sie gastiert bei den Salzburger Festspielen, am Covent Garden, dem Theater an der Wien, an der Opéra Garnier Paris, der Bayerischen Staatsoper, der Mailänder Scala, in der Elbphilharmonie Hamburg und im Pierre Boulez Saal Berlin. Margret Koell hat an zahlreichen CD-Produktionen, Rundfunkaufnahmen und Tourneen teilgenommen, u.a. mit Cecilia Bartoli, Isabelle Faust, Sonia Prina oder Roberta Invernizzi. In ihren Konzerten spielt Margret Koell regelmäßig Werke zeitgenössischer Komponistinnen und Komponisten für historische Harfe, die sie auch selbst in Auftrag gibt.

Besetzung:
Stefan Temmingh, Blockflöte
Margret Koell, Harfe

Programm:
Jacob van Eyck, Onse Vader in Hemelryck
Erik Satie, Choral hypocrite
Georg Böhm, Vater unser im Himmelreich IGB 24
Johann Sebastian Bach, Partita in a BWV 1004
Klaus Lang, splendor stellarum.
Domenico Scarlatti, Sonata in d-Moll K 32 und Sonata in d-Moll K 1
Thomas Koppel, „I know you’re crossing the borders somewhere“ und „And I know you’re remembering, you distant boy“ aus: Nele’s Dances
Lucas Ruiz de Ribayaz, Xacaras
Thomas Koppel, And I’m still feeling you in my arms
Lucas Ruiz de Ribayaz, Folias
Thomas Koppel, „There I dance my dance on black feet“ und „In a symphony of galloping hooves“
Claude Debussy, Syrinx
José M. Sánchez-Verdú, Ariadne
Astor Piazzolla, Oblivion
Christoph Willibald Gluck, Balletto aus der Oper: Orfeo ed Euridice
Carl Scheindienst, Gestern Abend war Vetter Mikkel da

Foto © Armin Linke (Titel)