29. Dotter-Konzert

War Requiem

Ein Weltkriegsoratorium, ein Zeugnis gegen den Krieg

Die alte Kathedrale der Stadt Coventry ist teilweise zerstört. Neben ihr steht eine moderne Kathedrale. Eine Statue zeigt den Erzengel Michael, der den Teufel besiegt. Ort der Uraufführung „War Requiem“ am 30. Mai 1962.

Sonntag 14.09.2025, 11.00 Uhr | Staatstheater Darmstadt
Montag 15.09.2025, 20.00 Uhr | Staatstheater Darmstadt

Benjamin Brittens Hauptwerk „War Requiem“ und seine Entstehungszeit

Der Komponist Benjamin Britten vereint die Gedichte des Briten Wilfred Owen über „das Leid des Krieges“ und den lateinischen Messetext zur Totenmesse. Das „War Requiem“ wurde am 30. Mai 1962 in der Kathedrale der Stadt Coventry uraufgeführt. Britten bringt in seinem Werk vielfältige Themenbereiche zur Sprache – Krieg und Pazifismus, Tod und Erlösung, Religion und die Rolle von Kunst in der Geschichte und Gegenwart.

Im Jahr 1940 eskalierte der Zweite Weltkrieg. Nach dem Sieg über Frankreich zog die deutsche Luftwaffe über Großbritannien, gegen den noch einzigen verbleibenden Gegner im Westen Europas. Im August griffen die ersten Fliegerbomber London und Birmingham an. Im November folgte Coventry und damit die Zerstörung eines wichtigen Industriestandortes. In der Nacht vom 14. auf den 15. November erfolgte einer der verheerendsten Angriffe der gesamten Kriegsjahre. Die Stadt Coventry wurde dabei fast vollständig zerstört, knapp 2.000 Menschen verletzt oder getötet. Diese Luftangriffe gingen als „Coventry Blitz“ in die Geschichte ein.

Die Uraufführung am 30. Mai 1962

Bereits im Jahr 1956 als der Grundstein zum Wiederaufbau der Kathedrale gelegt wurde, erhielt der Komponist Benjamin Britten den Auftrag, ein Werk deren Einweihung zu schreiben – es entstand das War Requiem. Das Besondere bei der Uraufführung sechs Jahre später war, dass die drei Gesangssolisten Sopran, Tenor und Bariton jeweils aus einem der drei ehemaligen Kriegsländer kamen. Der Tenor Peter Pears kam aus Großbritannien und der Bariton Dietrich Fischer-Dieskau aus Deutschland. Die Rolle der Sopranistin sollte mit der Russin Galina Wischnewskaja besetzt werden, allerdings erhielt sie aufgrund des Kalten Krieges keine Ausreiseerlaubnis und musste ersetzt werden.

Benjamin Britten

Der britische Komponist Benjamin Britten (1913–1976) war ein Pazifist, der sich zeitlebens den Schwächeren verbunden fühlte und Gewalt ablehnte. Schon als Kind entwickelte er ein starkes Gerechtigkeitsgefühl. Im Zweiten Weltkrieg floh er 1939 über Kanada in die USA und kehrte drei Jahre später nach Großbritannien zurück. Trotz seines Heimwehs verweigerte er den Kriegsdienst und lehnte jede Form von Gewalt ab. In seinem Antrag auf Kriegsdienstverweigerung erklärte er, sein Leben sei dem Schaffen gewidmet und er könne nicht an Zerstörung teilhaben. Er betonte, dass der faschistische Lebensansatz nur durch passiven Widerstand überwunden werden könne.

Das „War Requiem“ ist eine Veranstaltung des Staatstheater Darmstadt, Karten erhahlten Sie unter www.staatstheater-darmstadt.de

Ermäßigungen: In Eberstadt ansässige Personen erhalten von der Dotter-Stiftung im
Rahmen des Kontingentes des Staatstheaters ohne Rechtsanspruch und ohne Anspruch auf bestimmte Sitzplätze Tickets wie folgt:

Erwachsene: 10 Euro
Studierende: kostenloser Eintritt mit Nachweis Studierendenausweis
Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahren: kostenloser Eintritt mit Nachweis Schülerausweis

Anmeldung an presse@dotter-stiftung.de

Foto © Coventry Cathedral